Die Symptome von Hashimoto sind sehr vielfältig. Genau hierin liegt die Schwierigkeit für die Diagnose der Krankheit. Denn beim Deuten der Beschwerden tun sich gerade aufgrund der Vielzahl verschiedenster Symptome einige Ärzte schwer.
Indifferent und schwer zu deuten
Wenn ich als Patient zum Arzt komme und meine Beschwerden schildere, beispielsweise Depression, Ängste und Konzentrationsschwäche, dann erwägen die meisten eher psychische Ursachen als eine Erkrankung der Schilddrüse. Die psychischen Beschwerden, die sich im Zuge von Hashimoto zeigen können, hängen jedoch in Wirklichkeit mit dem durch die Krankheit beeinträchtigtem Hormonhaushalt zusammen.
Psychische Symptome von Hashimoto
Wie bereits erwähnt können Ängste in Zusammenhang mit Hashimoto ein großes Thema sein. Ängste wie, „Mir könnte etwas zustoßen“ oder ähnliche Gedanken. Aber auch Stimmungsschwankungen und eine erhöhte Reizbarkeit können mit der Schilddrüsenerkrankung einhergehen. Und nicht zuletzt leiden viele Hashimoto-Patienten unter Depressionen.
So fand Dr. Teja Wolfgang Grömer zusammen mit einem Team aus Wissenschaftlern heraus, dass Menschen, die unter Hashimoto leiden, ein 3,5 Mal höheres Risiko haben, von Depressionen betroffen zu sein, und ein 2,5 Mal höheres Risiko, an Angstzuständen zu leiden(1). Im Umkehrschluss dürften nicht wenige der von diesen psychischen Störungen Betroffenen unter Problemen mit der Schilddrüse leiden. Bezüglich der psychischen Gesundheit sollte also nicht der Zustand der Schilddrüse vernachlässigt werden.
Körperliche Symptome von Hashimoto
Nicht alle Symptome von Hashimoto sind psychischer Natur. Da der Energiestoffwechsel durch Schilddrüsenerkrankungen beeinflusst wird, zieht Hashimoto oft starke Gewichtsschwankungen nach sich. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn die Schilddrüse in eine Phase der Unterfunktion rutscht. Dann ist es durchaus möglich, dass sich das Gewicht schon im kurzen Zeitraum von einer Woche merklich ändert. Das kann auch passieren in Form von Wassereinlagerungen.
Weitere körperliche Symptome, welche die Lebensqualität vieler Betroffener beeinträchtigen, sind Konzentrationsschwäche und Müdigkeit. Die Müdigkeit kann dabei teilweise regelrecht bleiern sein, sodass es schwerfallen kann, überhaupt die Augen offen zu behalten. Ebenso wie auch die geringere Konzentrationsfähigkeit machen sich diese Symptome besonders unangenehm im Beruf bemerkbar. Aber auch Jugendliche können besonders darunter leiden, wenn diese Beschwerden einen Leistungsabfall und schlechte schulische Ergebnisse zur Folge haben.
Ein Symptom kommt selten allein
Ich hatte bereits angesprochen, dass Hashimoto oft viele verschiedene und schwierig zu deutende Symptome mit sich bringt. Einige haben wir jetzt schon etwas genauer besprochen, aber es gibt noch einige weitere, die ich nicht unerwähnt lassen möchte.
Das kann beispielsweise Haarausfall sein, aber auch Heiserkeit. Stress kann zu einer Verschlechterung von Hashimoto beitragen - darüber spreche ich auch in meinem Blogpost zu meiner persönlichen Geschichte, den du hier finden kannst. Es kann zu trockener Haut, ähnlich einer Psoriasis, kommen. Gelenkschmerzen können auftreten. Und auch eine zu niedrige Körpertemperatur kann ein Thema sein.
Das Erreichen einer normalen Körpertemperatur war für mich persönlich eine Aufgabe im Zusammenhang mit meiner Hashimoto-Erkrankung. Ist sie zu niedrig, kann das ein Anzeichen für einen zu niedrigen T3-Wert sein, das ist das Schilddrüsenhormon Triiodthyronin. So lag meine Temperatur lange zwischen 34 und 35,5 Grad, bis ich sie mithilfe von Jod und eben T3 wieder auf den normalen Wert von zwischen 36 und 37 Grad bringen konnte.
Was die Schilddrüsenhormone im Detail angeht: die werden wir hier auf dem Blog natürlich auch noch im Detail erklären.
Symptome im Zuge eines Schubs bei Hashimoto
Viele Symptome von Hashimoto können, insbesondere wenn sie verstärkt oder gehäuft auftreten, Zeichen eines Schubs sein. Sie können den Eindruck einer Schilddrüsenüberfunktion vermitteln. Bemerkbar macht sich das dann durch Beschwerden wie Herzrasen, Schweißausbrüchen, Husten und Heiserkeit, Angstzuständen, Schlaflosigkeit, Nervosität und so weiter.
Genau auf den Körper hören
Wie du siehst, können wirklich viele Anzeichen auf eine Beeinträchtigung der Schilddrüse oder, wenn bei dir bereits Hashimoto diagnostiziert worden ist, auf einen Schub hinweisen. Doch wenn wir gut auf unseren Körper hören und seine Zeichen richtig lesen, dann können uns die Symptome auch mit der Zeit beibringen, was zu tun ist, und wir können ihnen immer besser entgegensteuern.
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