Was Hashimoto ist, das wissen wahrscheinlich die Meisten, die auf meinem Blog gelandet sind.
Trotzdem an dieser Stelle eine kurze Erklärung von mir - denn vielleicht bist Du ja auch hier, weil jemand aus Deiner Familie oder Deinem Freundeskreis mit Hashimoto lebt und Du diese Person besser verstehen möchtest.
Was ist Hashimoto?
Hashimoto ist eine Autoimmunkrankheit, die sich gegen die Schilddrüse richtet. Der Körper betrachtet die eigene Schilddrüse als Fremdkörper und beginnt, sie anzugreifen. Im Laufe der Jahre wird das Gewebe der Schilddrüse immer mehr geschädigt bis zu dem Punkt, an dem die Schilddrüse ihrer
Aufgabe nicht mehr nachkommen kann und weniger oder keine Hormone mehr produziert. Diese Störung der Hormonproduktion der Schilddrüse hat Auswirkungen auf den gesamten Körper.
Die Rolle der Schilddrüse für den Körper
Die Hormone, die von der Schilddrüse ausgeschüttet werden, haben verschiedene Aufgaben im Körper
zu erfüllen. Sie haben Auswirkungen auf Herz und Kreislauf oder auch auf das Wachstum. Eine ganz
entscheidende Aufgabe der Schilddrüse: Sie ist der Motor unseres Stoffwechsels. Darum ist es wichtig,
die Schilddrüse so lange wie möglich vor den Attacken des Körpers zu schützen. Wie wir das schaffen
können, darüber werde ich hier auf meinem Blog noch im Detail sprechen.
Besondere Lebensphasen für Hashimoto-Patienten
Weil die Schilddrüse eine Hormondrüse ist, reagiert sie auch auf hormonelle Veränderungen des
Körpers, denn Hormone werden voneinander beeinflusst. Eine gut eingestellte Schilddrüse kann sich
wieder sehr verändern, wenn die Hormonspiegel im Körper schwanken.
Das macht sich ganz besonders bemerkbar in der Pubertät, während einer Schwangerschaft oder mit
Beginn der Wechseljahren. Hashimoto verläuft also niemals geradlinig, es gibt Aufs und Abs. Es ist auch
nicht unüblich, dass sich in einer der genannten Phasen Hashimoto so sehr bemerkbar macht, dass es
überhaupt erst als solches erkannt wird.
Den Körper kennenlernen
Als Hashimoto-Patient werden in aller Regel Hormone eingenommen und gegebenenfalls
Nahrungsergänzungsmittel. Ich habe für mich persönlich festgestellt, dass es mir mit der richtigen
Nahrungsergänzung einfach besser geht als mit den Hormonen allein. Trotzdem muss ich immer flexibel
bleiben. Ich beurteile mein Hashimoto nicht ausschließlich nach den Laborwerten, sondern auch sehr
stark danach, wie ich mich fühle. Im Laufe der Jahre habe ich meinen Körper sehr gut kennen gelernt,
sodass ich seine Signale deuten kann.
Ich merke Veränderungen bei mir zuerst am Gewicht. Dann merke ich, dass etwas nicht stimmt und
passe meine Schilddrüsen-Hormone an. Ein Leben mit Hashimoto ist also auch immer ein Prozess des
Kennenlernens des Körpers und seiner Veränderungen.
Das Leben mit den Symptomen
Hashimoto kann viele Symptome haben, und das macht es manchmal auch schwierig, die Krankheit zu
erkennen.
So kenne ich viele Menschen, die durch Hashimoto zu extremer Nervosität neigen. Diese Nervosität ist
nicht nur eine kleine innere Unruhe, sondern oftmals regelrecht lähmend. Da kann es passieren, dass
ein Arzt dieses Symptom falsch deutet und auf rein psychische statt auf physische Ursachen schließt.
All die möglichen Symptome, die auftreten können, und das Leben mit ihnen - oft können nur Menschen,
die auch mit Hashimoto leben, verstehen, wie es einem damit geht. Es ist eine Krankheit, bei der der
Teufel oft im Detail steckt und bei der ich es wichtig finde, den Betroffenen ganz genau zuzuhören. Das
merke ich nicht nur bei mir selbst, sondern auch bei meiner Arbeit mit Betroffenen als Heilpraktikerin.
Darum hoffe ich, dass dieser Blog mit meinem Wissen und meinen Erfahrungen, die ich hier nach und
nach teilen werde, dazu beitragen kann, dass ihr euch in eurem Leben mit Hashimoto verstanden und
aufgehoben fühlt - egal, ob ihr selbst oder eure Liebsten mit Hashimoto lebt.
Eure Parri
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