Sport bei Hashimoto - Teil 1: So hilft Bewegung und so schadet sie
- Parri
- vor 2 Tagen
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Aktualisiert: vor 1 Tag

Wenn Sport nicht nur gut tut…
Kennst du das? Du bist hochmotiviert, willst deinem Körper etwas Gutes tun und startest voller Elan dein Sportprogramm – aber statt dich energiegeladen zu fühlen, liegst du nach dem Training völlig platt auf der Couch, fühlst dich wie vom Bus überfahren und fragst dich: „Warum funktioniert das bei mir nicht?“ Willkommen im Club der Hashimoto-Betroffenen! Ich bin Parri, Heilpraktikerin mit fast 20 Jahren Erfahrung in meiner Praxis und selbst seit meiner Jugend Hashimoto-erprobt. Ich weiß genau, wie frustrierend Sport sein kann – und warum es trotzdem so wichtig ist, wenn man ihn richtig dosiert.
In diesem Blogbeitrag erfährst du, warum Bewegung für Menschen mit Hashimoto unverzichtbar ist, warum sie manchmal alles schlimmer machen kann und welche Ansätze wirklich helfen, Sport als deinen Verbündeten statt als Feind zu erleben. 💪

Warum Bewegung bei Hashimoto so wichtig ist
Auch wenn du oft müde und schlapp bist: Bewegung ist einer der stärksten Hebel, um deinen Stoffwechsel wieder anzukurbeln, deine Stimmung zu verbessern und deine Muskeln zu stärken. Studien zeigen, dass moderater Sport sogar deine Schilddrüsenwerte positiv beeinflussen kann und langfristig helfen könnte, die benötigte Hormondosis zu reduzieren (aber bitte nur mit ärztlicher Rücksprache!).
Hier die wichtigsten Gründe, warum Sport so wichtig ist:
✅ Stoffwechsel-Booster: Hashimoto verlangsamt den Grundumsatz. Moderate Bewegung bringt deinen Stoffwechsel in Schwung und sorgt dafür, dass du weniger schnell „Polster“ ansetzt.
✅ Stimmung & Energie: Bewegung setzt Endorphine frei – unsere körpereigenen Glückshormone. Viele berichten, dass sie nach einem Spaziergang wacher sind als nach zwei Tassen Kaffee.
✅ Entzündungshemmung: Sanfter Sport kann Entzündungswerte im Körper senken und dein Immunsystem positiv beeinflussen.
✅ Herz-Kreislauf: Regelmäßige moderate Bewegung stärkt das Herz, beugt hohen Cholesterinwerten vor und hält dich insgesamt fitter.

Mein persönliches Beispiel: Viel Sport – kein Gewichtsverlust, sondern das Gegenteil
Jetzt wird’s persönlich, denn ich weiß aus eigener Erfahrung, wie frustrierend Sport bei Hashimoto sein kann: Ich war überzeugt, dass mehr Sport beim Abnehmen helfen muss – also machte ich monatelang intensiv Ausdauertraining, joggte und powerte mich aus. Doch statt leichter wurde ich immer schwerer, meine Waage bewegte sich keinen Zentimeter nach unten. Ich fühlte mich energielos, unruhig, hatte Stimmungsschwankungen – und verstand die Welt nicht mehr.
Was ich erst später lernte: Zu intensiver Sport kann bei Hashimoto den Cortisolspiegel massiv erhöhen. Cortisol „klaut“ im Körper Pregnenolon, die Vorstufe von Progesteron, mein Progesteronspiegel sackte dadurch immer weiter ab. Gleichzeitig rutschte ich in eine Östrogendominanz, die für viele Frauen mit Hashimoto eine riesige Baustelle ist: Sie führt zu Wassereinlagerungen, Gewichtsstagnation, Stimmungstiefs und kann sogar eine Mitursache für das Fortschreiten von Hashimoto sein. Kurzum: Viel Sport bedeutet nicht immer gute Ergebnisse, sondern kann bei falscher Dosierung regelrecht nach hinten losgehen!
Warum gerade Östrogendominanz ein Problem sein kann

Viele wissen nicht, dass bei Stress und extremem Sport das Gleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron kippt. Cortisol wird bevorzugt produziert, Progesteron sinkt ab. Das Resultat: Östrogendominanz. Diese hormonelle Schieflage kann dazu führen, dass man stärker mit Wassereinlagerungen, Stimmungsschwankungen, PMS oder auch einer Gewichtszunahme kämpft. Außerdem sehe ich immer wieder, dass eine ausgeprägte Östrogendominanz das Risiko erhöht, dass Hashimoto aktiver oder schlimmer wird. Deshalb ist es so wichtig, dass du deinen Sport so auswählst, dass er deinen Hormonhaushalt in Balance hält und nicht noch mehr durcheinanderwirbelt.

FAQ
Kann ich mit Hashimoto überhaupt Sport machen?
Ja! Sobald deine Schilddrüsenwerte gut eingestellt sind, ist moderate Bewegung nicht nur erlaubt, sondern empfehlenswert sie kann Stoffwechsel, Stimmung und Fitness verbessern.
Warum ist Sport bei Hashimoto überhaupt wichtig, wenn man sich eh ständig müde fühlt?
Antwort: Ich verstehe dich total viele meiner Patientinnen sagen: „Ich hab schon beim Aufstehen Muskelkater, warum soll ich dann noch Sport machen?“ Aber genau darin liegt das Dilemma: Wenn wir uns dauerhaft schonen, fährt der Stoffwechsel noch weiter runter, die Muskeln werden schwächer und man fühlt sich immer weniger belastbar. Moderate (!) Bewegung hilft dabei, den Stoffwechsel anzukurbeln, Muskeln aufzubauen und sogar das Immunsystem zu beruhigen. Wichtig ist, dass du dir keinen Stress machst und nicht mit dem Gedanken „Ich muss Sport machen, sonst…“ rangehst. Bewegung soll dich sanft in Schwung bringen, nicht dich fertig machen.
Kann Bewegung meine Schilddrüsenwerte wirklich verbessern oder ist das ein Mythos?
Antwort: Tatsächlich gibt es Studien, die genau das zeigen: Moderater Sport kann die Schilddrüsenfunktion positiv beeinflussen. Manche Patienten berichten sogar, dass ihr TSH nach einiger Zeit regelmäßiger Bewegung sinkt und sie sich stabiler fühlen. Klar Sport ersetzt keine Medikamente, aber er kann dafür sorgen, dass die Schilddrüse effizienter arbeitet und der Körper besser auf die Hormone reagiert. Ich habe es bei mir selbst und vielen Patienten erlebt: Mit der richtigen Bewegung fühlt man sich energiegeladener und hat oft weniger Beschwerden.
Ist es besser, mit Sport zu warten, bis meine Schilddrüse gut eingestellt ist?
Antwort: Ja, auf jeden Fall! Wenn dein TSH durch die Decke geht und du dich fühlst, als wärst du im Winterschlaf, solltest du keine anstrengenden Workouts starten. Dann heißt es erstmal: Werte stabilisieren und zusammen mit deinem Arzt schauen, dass du gut eingestellt bist. In dieser Zeit sind Spaziergänge oder sanftes Dehnen super. Sobald du merkst, dass deine Energie zurückkommt und die Werte passen, kannst du langsam mit gezieltem Training starten. Aber bitte wirklich langsam dein Körper ist kein Duracell-Häschen.
Wie merke ich, ob Sport mir hilft oder mir eher schadet bei Hashimoto?
Antwort: Dein Körper ist da ein echt ehrlicher Ratgeber. Wenn du dich nach dem Training besser fühlst, vielleicht angenehm müde, aber zufrieden, bist du auf dem richtigen Weg. Wenn du aber nach dem Sport tagelang erschöpft bist, schlechter schläfst oder Symptome wie Brain Fog, Frösteln oder Muskelschmerzen stärker werden, war’s zu viel. Dann heißt es: runter vom Gas! Bewegung soll dir Energie geben, nicht rauben. Ich empfehle immer, ein kleines Trainingstagebuch zu führen, so siehst du genau, wie dein Körper reagiert und kannst dein Pensum besser anpassen.
🌿 Mein Fazit für heute:
Du siehst: Bewegung bei Hashimoto ist wichtig – aber der Schlüssel liegt darin, sie so zu gestalten, dass sie deinem Körper guttut, statt ihn zusätzlich zu stressen. Es lohnt sich, achtsam auf dich zu hören und deinen eigenen Weg zu finden. Denn Sport soll dich stärken, nicht erschöpfen. 💛
Aus meiner Praxis weiß ich: Manchmal braucht es neben der passenden Bewegung auch eine gute Nährstoffbasis, um wieder in die Kraft zu kommen.
Genau dafür habe ich die Hashifit-Produkte entwickelt – sie unterstützen dich ganzheitlich, z. B. mit Basis 1 für deine tägliche Vitalstoffversorgung, Basis 3 Nervenfreund, wenn dir die Motivation fehlt oder du dich schnell gestresst fühlst, und Leicht + Vital, das deinen Stoffwechsel sanft anregt und hilft, deinen Insulinspiegel stabil zu halten.
Im nächsten Teil (in etwa einer Woche hier im Blog) schauen wir uns an, warum falscher Sport bei Hashimoto schaden kann – und wie du es besser machst. Ich verrate dir typische Fehler, die viele (auch ich!) gemacht haben – und wie du sie vermeidest.
Und im dritten Teil wird es dann ganz praktisch: Die richtige Art von Sport bei Hashimoto – so findest du deine Wohlfühlroutine. Ich zeige dir konkrete Ideen, wie Bewegung für dich zur Quelle neuer Energie wird.
Bis dahin: Bleib in Bewegung – aber ohne Stress! 😊

Herzliche Grüße,
deine Parri