top of page

Leaky Gut-Syndrom und Hashimoto



Wenn du von Hashimoto betroffen bist, hast du womöglich schon einmal vom Leaky Gut-Syndrom gehört. Wörtlich übersetzt handelt es sich hierbei um das „Durchlässiger Darm“-Syndrom. Aber was genau bedeutet es, wenn der Darm zu durchlässig ist und wie kann es dazu kommen? Was für Folgen hat ein „Leaky Gut“ für deine Gesundheit, und vor allem: Was hat das Ganze mit Hashimoto zu tun?


Diese Fragen werde ich dir in diesem Beitrag hoffentlich beantworten können.


Das Leaky Gut-Syndrom


Bis zu einem gewissen Grad weist unser Darm eine natürliche Durchlässigkeit auf. Denn er sorgt dafür, dass unser Körper mit der nötigen Flüssigkeit und allen wichtigen Nährstoffe versorgt wird. Diese entzieht er unserer Nahrung. Auch, wenn unser Darm noch viele weitere Aufgaben zu erfüllen hat – so finden sich im Dünn- und Dickdarm 80 % unseres Immunsystems – bringen wir ihn doch am ehesten mit dieser Eigenschaft in Verbindung: der Aufnahme von Vitalstoffen.


Dass normalerweise nur die Stoffe durch den Darm in den Körper gelangen, bei denen das auch gewünscht ist, liegt an der schützenden Darmschleimhaut. Die sogenannten Tight Junctions, die sich hier befinden, sind wie das feine Sieb, das Vitalstoffe durchlässt und Schädliches zurückhält; Keime oder Bakterien bleiben also draußen. Das klappt jedoch nur dann reibungslos, wenn die Darmschleimhaut intakt ist.


Ist die Darmschleimhaut beschädigt, dringen schädliche Stoffe in den Blutkreislauf ein. Das Immunsystem reagiert sofort und geht gegen die Eindringlinge vor. Erst einmal eine natürliche Reaktion. Das Problem dabei: Gewisse Stoffe, die nun womöglich eindringen, können Zellen des Körpers ähneln. Während der Abwehrreaktion kann es also passieren, dass sich das Immunsystem auch gegen körpereigene Zellen richtet. Autoimmunerkrankungen, bei denen der Körper vergleichbar agiert, werden von solch einer Reaktion verschlimmert, womöglich sogar mitverursacht.


Mögliche Gründe für das Leaky Gut-Syndrom


Damit wir verstehen können, wie wir die Symptome des Leaky Gut-Syndroms in den Griff bekommen, sollten wir einen Blick auf die möglichen Ursachen werfen. Viele Auslöser hängen dabei eng mit unserer Darmflora zusammen.


Störungen der Darmflora


Bestimmte Bakterien fördern unsere Darmgesundheit und sorgen dafür, dass der Darm all seine Aufgaben souverän erfüllen kann. Zu ihnen zählen die Laktobakterien ebenso wie die Bifidobakterien. Sie helfen dabei, unerwünschte Gäste von der Darmschleimhaut fernzuhalten und schaffen ungünstige Lebensbedingungen für Bakterien, die womöglich der Gesundheit schaden können.


Beim Leaky Gut-Syndrom ist das bakterielle Gleichgewicht des Darms gestört. Die Darmschleimhaut ist dann gegen Eindringlinge nicht so widerstandsfähig, wie sie es sein sollte. Auslöser dafür gibt es viele. Die unpassende Ernährung, Belastung durch Schwermetalle, bestehende Krankheiten des Verdauungssystems oder bestimmte andere Krankheiten zählen zu ihnen. Auch Stress ist ein wichtiger Faktor.


Es ist übrigens nicht unüblich, dass in Hinblick auf das Leaky Gut-Syndrom die Grenzen zwischen Ursache und Wirkung verschwimmen. So ist es denkbar, dass eine Nahrungsmittelunverträglichkeit das Leaky Gut-Syndrom auslöst, ebenso gut kann sie aber auch das Symptom eines aus anderen Gründen vorliegenden Leaky Gut-Syndroms sein.


Darm-unfreundliche Ernährung


Die moderne Ernährung ist ausgesprochen geprägt von Zucker und schlechten Fetten in stark verarbeiteten Lebensmitteln. Ausreichend Nährstoffe und Vitamine aus pflanzlichen Lebensmitteln oder auch Ballaststoffe, welche die Darmflora stärken, stehen hingegen oft hintenan. Das macht den Darm empfindlicher für die Auswirkungen anderer Leaky Gut-begünstigenden Faktoren. Auch unerkannte Unverträglichkeiten reizen den Darm.


In Hinblick auf Hashimoto spielt hier übrigens ganz besonders die Glutenunverträglichkeit eine große Rolle. Wie du in meinem Beitrag über Gluten erfahren kannst, bedingen sich sowohl Hashimoto als auch eine Glutenunverträglichkeit sowie das Leaky Gut-Syndrom untereinander. Vielen Hashimoto-Patienten hilft es darum, den Anteil von Gluten in ihrer Ernährung zu reduzieren oder es für eine gewisse Zeit vollständig zu vermeiden.


Und natürlich ist auch Alkohol bei regelmäßigem Konsum ein Faktor, der die Darmschleimhaut schädigen kann.


Den Darm reizende Medikamente


Viele Schmerzmittel, aber auch Antibiotika, können das Gleichgewicht der Bakterien im Darm negativ beeinflussen und somit das Leaky Gut-Syndrom begünstigen. Sollte sich die Einnahme der Medikamente nicht vermeiden lassen, so solltest du mit deinem Arzt Rücksprache halten, wie du deinen Darm trotzdem unterstützen kannst.


Auswirkungen von Schwermetallen


Im Laufe unseres Lebens nehmen wir immer wieder unbewusst Schwermetalle auf, meist über entsprechend belastete Lebensmittel. Auch sie können zu einer gereizten Schleimhaut des Darms beitragen und zudem den Mineralstoffhaushalt des Körpers beeinflussen.


Darum habe ich gerade den Schwermetallen bereits einen Beitrag gewidmet, in dem du auch mehr zu ihrer Ausleitung erfährst. Hier findest du ihn. https://www.hashifit.de/post/hashimoto-und-schwermetalle


Zusammenhänge mit Hashimoto


Was hat nun das Leaky Gut-Syndrom konkret mit Hashimoto zu tun? Wir haben erfahren, dass eine entscheidende Folge des Leaky Gut-Syndroms die Aktivierung des Immunsystems ist. So wie auch bei Hashimoto richtet sich das Immunsystem hier mitunter gegen körpereigne Zellen. Das Leaky Gut-Syndrom kann so zu einer Verstärkung der Symptome von Hashimoto beitragen.


Auch was die Versorgung des Körpers mit Vitalstoffen betrifft, kann das Leaky Gut-Syndrom gerade in Hinblick auf Hashimoto kritisch werden. Denn so wichtig die passende Versorgung des Körpers bei dieser Autoimmunkrankheit ist, so wird sie durch das Leaky Gut-Syndrom eingeschränkt: Der geschädigte Darm kann diese Stoffe nicht wie gewohnt aufnehmen.


Damit sich die Symptome von Hashimoto verbessern können, kann es sinnvoll sein, ein vorhandenes Leaky Gut-Syndrom auszuschließen oder gegebenenfalls zu erkennen. Denn beide Erkrankungen stehen in vielerlei Hinsicht in Wechselwirkung miteinander.


Diagnose des Leaky Gut-Syndroms


Treten unvermittelt Unverträglichkeiten gegen Nahrungsmittel auf, kann das ein Hinweis auf das Leaky Gut-Syndrom sein. Zur konkreten Feststellung wird der sogenannte Zonulin-Wert gemessen. Das Protein Zonulin kann die Tight Junctions der Darmschleimhaut öffnen. So kann ein erhöhter Wert ein Hinweis auf das Leaky Gut-Syndrom sein.


Du kannst diesen Wert von deinem Heilpraktiker oder Arzt bestimmen lassen. Außerdem gibt es entsprechende Selbsttest-Sets von cerascreen.*

Den Darm aufbauen


Beim Vorhandensein des Leaky Gut-Syndroms gilt wie auch bei Hashimoto: Durch unser eigenes Verhalten können wir einiges dazu beitragen, unsere Symptome zu verbessern und uns wieder gut zu fühlen.


Besonders beim Leaky Gut-Syndrom können gute Ergebnisse durch eine Anpassung der Ernährung erzielt werden. Wenn du wissen möchtest, wie du deinem Darm bei der Regeneration helfen kannst, lies gerne hier weiter. „Darm aufbauen“


Deine Parri

3.089 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page